GENERALAUDIENZ
Mittwoch, 10. September 1997
Liebe Schwestern und Brüder!
In seinem Apostolischen Schreiben Marialis cultus stellt Papst Paul VI. die Jungfrau Maria als Vorbild der Kirche bei der Feier des Gottesdienstes dar. Diejenige, die bei der Verkündigung durch den Engel sich voll und ganz dem Heilsplan Gottes unterwirft und anvertraut, wird so für alle Gläubigen zum erlesenen Beispiel des Hörens auf das Wort Gottes und der Gefügsamkeit diesem Wort gegenüber.
Mit dieser Haltung, die ihr gesamtes Dasein prägt, zeigt uns die Jungfrau Maria wie wir bei der Feier des Gottesdienstes das Wort Gottes hören und aufnehmen sollen. Ihr Beispiel macht deutlich, daß der Kult der Kirche nicht darin besteht, in erster Linie die Gedanken und Regungen des Menschen zum Ausdruck zu bringen, sondern im Hinhören auf das göttliche Wort, um es zu verstehen, sich zu eigen zu machen und im Alltag umzusetzen.
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Mit dieser kurzen Betrachtung begrüße ich Euch, liebe Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache, die Ihr nach Rom gekommen seid, um die Gräber der Märtyrer und der Heiligen zu besuchen, die nach dem Vorbild Mariens wahrhaftige Hörer des Wortes gewesen sind. Insbesondere heiße ich die Teilnehmer an der Diözesanwallfahrt der Kirchenchöre im Bistum Passau sowie die anderen Chöre willkommen. Euch allen und Euren Angehörigen in der Heimat sowie den mit uns über Radio Vatikan und das Fernsehen verbundenen Gläubigen erteile ich gerne den Apostolischen Segen.
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